Bildungszentrum Nord, Hamm
Durch das Bildungszentrum Nord soll ein wichtiger Knotenpunkt in der Hammer Bildungslandschaft entstehen, der sich vielschichtig in den Sozial- und den Wirtschaftsraum öffnet.
Die Stadt Hamm ist eine von fünf Städten Nordrhein-Westfalens, die durch den Ausstieg aus der Steinkohleverstromung wirtschaftlich stark betroffen ist. Durch das 5-StandorteProgramm können im Wettbewerbsverfahren besonders innovative und zukunftsweisende Projekte gefördert werden, um den vom Kohleausstieg besonders betroffenen Kommunen neue Perspektiven zu eröffnen. Die Stadt Hamm setzt in diesem Kontext in besonderer Weise auf die Stärkung ihrer Bildungs- und Ausbildungsstruktur, die zukunftsfähig und nachhaltig ausgerichtet werden soll.
Durch einen Zusammenschluss aus einer Hauptschule, einer Berufsfachschule für pharmazeutisch-technische Assistent:innen (PTA) und einem MakerSpace, der ein hohes Vernetzungspotenzial in den Wirtschafts- und Sozialraum aufweist, soll in diesem Sinne mit der Entwicklung des Bildungszentrums Nord die sozioökonomische Situation des Stadtteils Hamm Nord gestärkt werden.
Die vierzügige Hauptschule mit dem besonderen Stärkungsprofil einer Perspektivschule sowie die Berufsfachschule verfolgen dabei das Ziel, alle Begabungspotenziale der insgesamt 800 Schüler:innen zu erkennen und alle notwendigen Unterstützungsmaßnahmen zielgerichtet einzusetzen. Zum Ausbau der außerschulischen Bildungsangebote wird ein MakerSpace als innovativer Baustein integriert, der einen entwicklungsoffenen Austausch zwischen schulischen und außerschulischen Bereichen anregt. Im Bildungszentrum Nord sollen somit gesellschaftliche Herausforderungen und Entwicklungschancen gebündelt werden. Durch die systematische Verschränkung von Schule, Ausbildung und Erwerbsarbeit beziehungsweise Arbeitsmarkt sollen vorhandene Potenziale am Standort ausgebaut werden. Parallel dazu werden vorhandene Handlungsfelder und Unterstützungsbedarfe aus der sozioökonomischen Situation und infolge des Strukturwandels mit dem Projekt adressiert.
Im Auftrag der IMPULS. Die Hammer Wirtschaftsagentur sind wir als interdisziplinäres Team aus den Bereichen Pädagogik und Architektur damit beauftragt worden, ein Beteiligungsverfahren zu moderieren, das die räumliche Entwicklung des künftigen Bildungszentrums Nord am ehemaligen Leithäuser Areal in Hamm in den Blick nimmt. Der Prozess umfasste sowohl eine umfassende partizipative Planungsphase Null als auch eine damit verschränkte Machbarkeitsstudie.
In der Planungsphase Null standen die pädagogischen und räumlichen Anforderungen der Schulen und die räumlich-funktionale Struktur des MakerSpaces im Fokus der Betrachtung. Innerhalb mehrerer Workshops wurden Nutzungsszenarien aufgebaut, die den spezifischen Anforderungen gerecht werden und dennoch eine langfristig anpassungsfähige Perspektive berücksichtigen. Darauf aufbauend wurde ein räumliches Strukturmodell erarbeitet, das die Abläufe und organisatorischen Strukturen innerhalb der Einrichtungen abbildet, Kommunikation und Austausch stärkt und Lern- und Arbeitsprozesse unterstützt.
Die darauffolgende Machbarkeitsstudie diente dem Nachweis, dass die Flächenbedarfe des Bildungszentrum Nord auf dem künftigen Grundstück im Hammer Norden abzubilden sind. In einer Variantenbetrachtung wurde anhand der Flächenaufstellung und des Nutzungskonzeptes der Planungsphase Null eine mögliche Setzung des Bauvolumens auf dem Grundstück in der Gegenüberstellung zweier Neubauvarianten aufgrund der funktionalen Anforderungen, der städtebaulichen Disposition und der Wirtschaftlichkeit untersucht und eine räumliche Umsetzbarkeit festgestellt.
Maßnahme
Neubau einer Hauptschule, einer PTA-Berufsfachschule, einem MakerSpace und einer Zeifeldsporthalle
Auftraggeber:in
IMPULS. Die Hammer Wirtschaftsagentur
Pädagogische Expertise
Helga Boldt
Standort
Seeburger Straße / Heessener Straße, 59065 Hamm
Studienart
Machbarkeitsstudie inkl. Planungsphase Null