Bei der Entwicklung von Bildungsstandorten stehen bestimmte Aspekte immer wieder im Fokus. Ein differenziertes Raumangebot soll eine hohe Aufenthaltsqualität für alle Nutzer:innen schaffen. So wird das Gelingen von Lern- und Arbeitsprozessen gefördert. Durch eine übersichtliche Gliederung lassen sich klare Verantwortungsbereiche definieren, die Zugehörigkeit schaffen und die Kommunikation unterstützen.
Die durch die Pandemie befeuerte Digitalisierung muss sowohl in Bezug auf die technische Ausstattung als auch in didaktischen Konzepten weiterentwickelt werden. Beide Perspektiven verändern die Anforderungen an Räume und Flächen innerhalb von Schulen maßgeblich. Im Zuge dieser Entwicklungen ist eine Vernetzung von analogen und digitalen Techniken auch im Sinne von Interdisziplinarität zu prüfen.
Auch die Gestaltung des Ganztags spielt nicht zuletzt seitdem gesetzlich verankerten Ganztagsanspruchs bei der Entwicklung von Schulen eine maßgebliche Rolle. Es bedarf kluger Konzepte zur Verschränkung von unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Raumfunktionen. So können mehr Flächen effizient ausgelastet und ganztägig mehr Raum zur Verfügung gestellt werden.
Aufgrund einer immer heterogeneren Gesellschaft müssen die vielfältigen Bedürfnisse auch in unserem Bildungssystem inkludiert und berücksichtigt werden. Individuelle Angebote, altersspezifische Ausstattungen bis hin zu generationenübergreifenden Konzepten sind hier möglich.
Bildungseinrichtungen sind als öffentliche Einrichtungen und Orte der Begegnung auch wichtige Anknüpfungspunkte innerhalb von Quartieren. Aus der wechselseitigen sozialräumlichen Öffnung von Bildungseinrichtungen erwachsen viele Potenziale. Gleichzeitig bedarf es einer räumlichen Strukturierung von Öffentlichkeiten, um dem Konzentrations- und Schutzbedürfnis von Schulen Rechnung zu tragen.
Oftmals sind grundlegende Veränderungen der Schullandschaft wie beispielsweise Neugründungen oder Zusammenlegungen von Schulstandorten Auslöser für Schulberatungsprozesse. Sofern es bestehende Schulgemeinschaften gibt, empfiehlt sich ein Anknüpfen an vorhandene Potenziale und die gelebte pädagogische Praxis.