Neubau Europagymnasium, Kerpen
Der Wettbewerbsbeitrag für die neue Europaschule Kerpen versteht Schule als räumliches Ensemble, das Lernen, Leben und Gemeinschaft architektonisch neu interpretiert. Aus dem Gedanken einer offenen Bildungslandschaft heraus wurde ein klar gegliederter, kompakter Baukörper entwickelt, der sich selbstverständlich in die Landschaft einfügt und starke räumliche Bezüge zwischen Innen und Außen herstellt. Eine zentrale Magistrale verbindet die verschiedenen Funktionsbereiche und ermöglicht Orientierung sowie Kommunikation. Cluster aus Klassen- und Lernräumen gruppieren sich um gemeinschaftlich genutzte Zonen und schaffen eine überschaubare, kindgerechte Maßstäblichkeit. Großzügige Verglasungen und geschickte Sichtachsen öffnen den Bau in alle Richtungen und lassen Innen- und Außenraum miteinander verschmelzen. Materialien wie Holz und helle Sichtbetonflächen verleihen dem Gebäude eine ruhige, zeitlose Atmosphäre und betonen den Anspruch an Langlebigkeit und Nachhaltigkeit. Die Architektur setzt auf räumliche Klarheit, flexible Nutzung und integrative Gestaltung – ein Vorschlag für eine Schule, die offen, transparent und zukunftsfähig gedacht ist.
Der Freiraumentwurf von 3Plus Landschaftsarchitekten ergänzt das architektonische Konzept durch eine fein abgestimmte Gestaltung, die Lernen und Aufenthalt im Außenraum gleichwertig mitdenkt. Naturnahe Spiel- und Lernlandschaften, klare Wegeführungen sowie großzügige Grünflächen schaffen eine offene, einladende Umgebung für Schülerinnen und Schüler. Der Außenraum wird zur Bühne für Bewegung, Begegnung und Rückzug – als Teil eines ganzheitlichen Bildungsraums.
Herzlichen Dank an 3Plus Landschaftsarchitekten für die inspirierende und engagierte Zusammenarbeit!
Die Jury lobt die funktionale Stärke, die kompakte Organisation und das klare Lernclusterkonzept – besonders in der Sekundarstufe I und im MINT-Bereich. Der grüne Campus überzeugt mit vielfältigen Freiraumangeboten und einem nachhaltigen Regenwassermanagement. Kritisch hinterfragt werden die schwache Adressbildung, die unterproportionierte Magistrale sowie die teils kleinteiligen Lichthöfe. Auch das additive Fassadenkonzept wird kontrovers diskutiert. Der Entwurf zeigt dennoch eindrucksvoll, wie Konzentration zu Klarheit, Effizienz und Zukunftsfähigkeit führen kann.
Zitat Preisgericht:
Insgesamt überzeugt der Entwurf durch eine hohe Funktionalität mit sehr gut nutzbaren Lernbereichen, die auch eine Veränderung in der Zukunft zulassen.
Ergebnis
3. Preis
Entscheidung
03/2023
Verfahrensart
Nichtoffener Wettbewerb
Auslober:in
Stadt Kerpen
Verfahrensbetreuung
BMP Baumanagement GmbH, Hohenstaufenring 57, 50674 Köln
Zu Competitionline: